Die Kirchenmusik ist ein nicht wegzudenkender Bestandteil jedes Gottesdienstes. Einerseits ist die Vertonung kirchenmusikalischer Texte eine jahrtausendealte Tradition, die es zu pflegen gilt, andererseits besitzt die Musik die unübertreffliche Fähigkeit, sich über die Grenzen von Worten hinweg auszudrücken und das Göttliche erahnen zu lassen. Daher ist Musik als Gestaltungselement des Gottesdienstes unabdingbar. Im Stift Herzogenburg hat sie eine lange Tradition, die wir bis heute in viele Richtungen fortsetzen.
Motettenchor
Der Motettenchor Herzogenburg wurde im September 1970 von Harald Servus gegründet. Schon bald darauf übernahm der junge Chor auch die Funktion des Kirchenchores, dessen vordringlichste Aufgabe die musikalische Gestaltung der Hochämter und Festgottesdienste in der Stiftskirche ist. Dabei bilden die lateinischen Orchestermessen der Klassiker Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart und Franz Schubert den Kern des Repertoires. Neben Messen von Giovanni Pierluigi da Palestrina, Johann Joseph Fux, Antonio Caldara, Anton Bruckner und anderen Meistern wurden in den letzten Jahren Werke des Herzogenburger Chorherren Georg Donberger wiederentdeckt.
Seit Dezember 1990 leitet Otto Schandl den Chor, der derzeit aus etwa 45 Mitgliedern besteht. Diese sind in den verschiedensten Berufen tätig und widmen einen Teil ihrer Freizeit dem Chorsingen. Ziel des Chorleiters ist, immer mehr junge Leute für das Chorsingen zu begeistern und die Qualität der Darbietungen auf ein möglichst hohes Niveau zu heben.
Unterstützt wird der Chor in erster Linie vom ersten Stiftsorganisten Mag. Johannes Zimmerl und von zahlreichen Musikern und Solisten aus Herzogenburg und Umgebung, die sich zum „Ensemble Con Spirito“ zusammengefunden haben.
Jährlich bestreitet der Motettenchor rund 15 bis 20 Auftritte. Das erfordert viele Stunden konzentrierter Probentätigkeit, die die Sängerinnen und Sänger dem Chorgesang widmen – zur Ehre Gottes und zur Freude der Zuhörer!
Weitere Informationen auf www.herzogenburg.at/motettenchor.
Unsere Kirchenmusiker
Chorleiter
OTTO SCHANDL, geb. 1956, Direktor der Musik-NMS Herzogenburg, entstammt einem musikalischen Elternhaus und steht seit Kindertagen in enger Verbindung zur Kirchenmusik. Eine solide gesangliche Ausbildung bei den Zwettler Sängerknaben schuf die Grundlage für eine leidenschaftliche Tätigkeit als Chorsänger und Chorleiter. Neben dem Motettenchor leitet er den Chor der Musikhauptschule Herzogenburg und das von ihm gegründete „Ensemble Con Spirito“.
Erster Stiftsorganist
JOHANNES ZIMMERL, geb. 1968, stammt aus Zellerndorf in Niederösterreich. Erste musikalische Ausbildung während der Gymnasialzeit in Hollabrunn. Nach der Matura Studium an der Musikuniversität Wien, Orgel (Konzertfach und Instrumentalpädagogik) bei em. Prof. Herbert Tachezi, Lehramt für Musikerziehung (Klavier bei Sigmund Szabo und Gesang bei em. Prof. Kurt Hofbauer) und Geschichte an der Universität Wien. 1991 erste Diplomprüfung und Lehrbefähigungsprüfung im Fach Orgel mit Auszeichnung, Würdigungspreis des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung. 1995 Diplome in Musikerziehung und Orgel sowie Sponsion zum Magister artium. 1985 und 1991 Preise beim Landes- und Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“, 1992 Preisträger des 2. Europäischen Wettbewerbs Junger Organisten in Ljubljana. Seit 1995 erster Stiftsorganist von Herzogenburg. Darüber hinaus Unterrichtstätigkeit am Konservatorium für Kirchenmusik der Diözese St. Pölten (Tonsatz und Orgel) sowie am BRG/BORG St. Pölten (Orgel). Mehrere CD-Aufnahmen, Konzerte im In- und Ausland.
Zweiter Stiftsorganist
OTTO KLIMEK wurde 1939 in St. Pölten geboren und wuchs in Herzogenburg auf. Ersten Klavier- und Orgelunterricht erhielt er beim damaligen Stiftsorganisten und Regens chori Ehrenfried Pirker. Seine musikalische Ausbildung setzte er an der Kirchenmusikschule der Diözese St. Pölten bei Prof. Prl. Johann Pretzenberger und Prof. Walter Hofmann fort. Als außerordentlicher Hörer für Orgel studierte er an der Wiener Musikakademie bei Prof. Dr. Hans Haselböck. Vor der Diözesankommission für Kirchenmusik der Erzdiözese Wien legte er die B-Prüfung für Organisten ab. Als Organist war er in Herzogenburg, Reidling und in verschiedenen Wiener Kirchen tätig. Seit 1975 ist er Stiftsorganist in Herzogenburg.