Vor 250 Jahren starb einer der am längsten regierenden Pröpste des Stiftes Herzogenburg. In die 35jährige Amtszeit von Propst Frigdian fielen große Teile des barocken Stiftsneubaus, unter anderem der Stiftskirche und der Bibliothek. Aus diesem Anlass wurde an seinem 250. Todestag, dem 29. Mai 2025 mit einer Festveranstaltung seiner gedacht.
Nachdem Propst Petrus im Festsaal die gut 50 Gäste sowie den Konvent des Stiftes begrüßt hatte, stellte die ehemalige Stiftsarchivarin Dr. Helga Penz den gebürtigen Wiener, Frigdian Knecht, seine Herkunft und Verwandtschaft sowie sein Wirken in Herzogenburg vor. Dieses war reichhaltig. Er hinterließ sorgfältig ausgearbeitete Kapitelreden, stand in Kontakt mit den anderen Pröpsten und Chorherren und war bereits damals in Überlegungen zum Zusammenschluss der Stifte zu einer Kongregation involviert.
Herausforderungen brachte die Amtszeit Fridgian Knechts jedoch auch mit sich. Das Stift war im Zuge des österreichischen Erbfolgekriegs zu so hohen Zahlungen an die französisch-bayerische Armee verpflichtet worden, dass Propst Frigdian, weil diese Summe nicht sofort aufgebracht werden konnte, sogar eine Woche lang in St. Pölten inhaftiert wurde. Auch seine Gesundheit machte ihm in den späteren Lebensjahren zu schaffen.
Dennoch wirkte er als Prälat über die Grenzen Herzogenburgs und des Stiftes hinaus. Er gehörte sämtlichen Leitungsgremien des Landtags an, unterstützte andere finanziell und personell in Not geratene Stifte und Klöster und war außerdem wissenschaftlich tätig im Sinne der sogenannten „katholischen Frühaufklärung“. Das wurde besonders deutlich beim zweiten Teil des Abends, den der Kustos der Sammlungen, H. Ulrich Mauter, gemeinsam mit Dr. Penz gestaltete. In der Bibliothek sowie in der Stiftskirche wurden die Spuren, die Frigdian Knecht hinterlassen hatte, direkt an Ort und Stelle sichtbar und gezeigt.
Seinen Abschluss fand die Festveranstaltung zur Würdigung dieses Propstes mit einer festlichen Pontifikalvesper, die die Chorherren und alle Gäste in der Stiftskirche sangen. Anschließend gab es bei einem Stehempfang noch die Möglichkeit, das Erfahrene im persönlichen Austausch zu vertiefen.